Dass heute eine Website responsive, also auch für Smartphones und Tablets geeignet ist, ist eine Selbstverständlichkeit. Das ist aber nur die halbe Miete, da gehört noch mehr dazu.
Wie mobil ist Ihre Website?
Wieviele Besucher habe ich mit welchen Geräten?
Hier gibt es ein paar einfache Schätzregeln: Ist Ihre Website vor allem für Menschen in der Freizeit interessant oder richtet sie sich eher an eine gewerbliche Zielgruppe? Erstere verwenden häufiger Smartphones, letztere nutzen eher einen PC.
Recht erhellend kann es auch sein, sich den Tages- und Wochenverlauf in den Besucherstatistiken anzusehen: Zugriffe am Werktag bis frühen Nachmittag kommen häufiger vom PC, Feierabends und am Wochenende eher vom Smartphone.
Responsiv allein ist nicht genug
Auch wenn Sie selbst das Handy kaum nutzen: andere tun das, mitunter recht ausgiebig. Sie sollten sich daher Ihre Website mit verschiedenen Geräten ansehen. Nicht nur die Homepage – schicken Sie selbst eine Anfrage über das Kontaktformular, schauen Sie auch Bildergalerien, AGB, Download-Listen an. Speziell Tabellen klemmen gerne am Handy; das ist oft prinzipbedingt und lässt sich nur schwer handhaben. Aber es sollte einigermaßen funktionieren.
Es ist keine schlechte Idee, das abseits vom Tagesgeschäft zu machen und mit Freunden und Bekannten darüber zu reden. So entgehen Sie der eigenen Betriebsblindheit zumindest ein wenig.
Menü und Seitenstruktur
Ist das Menü wirklich brauchbar, oder ist es ellenlang und unübersichtlich? Muss man weit runterscrollen, um zu den eigentlichen Inhalten zu kommen? Würde man – auf den ersten Blick – überhaupt auf die Idee kommen, dass man da scrollen muss? Am besten ist es, jemandem ohne Erklärung zuzuschauen.
Nehmen Sie an, Sie sind unterwegs und brauchen schnell die Adresse oder Telefonnummer: Muss man wissen, wo man suchen soll, oder ist das logisch und klar auffindbar? Ist die Telefonnummer direkt klickbar? Ein Smartphone ist eben auch ein Telefon! Und ein Navi: Gibt es einen direkten Link zu Google Maps oder einem anderen, gängigen Kartendienst?
Problemchen
Auch wenn eine Website grundsätzlich responsiv gemacht ist, gilt das nicht zwangsläufig für alle Seiten und Inhalte. Oft sieht man seitlich abgeschnittene Bilder, auch Formulare und Tabellen sind hartnäckige „Spaltenbrecher“. Wenn das nicht an wesentlicher Stelle und nicht auf vielen Seiten auftritt, wird man damit leben können, bei Tabellen ist es oft die beste Lösung, wenn man sie einfach seitlich rausstehen lässt.
Für Anwender eines Redaktionssystems ist das alles nicht immer ganz einfach. Die Verwaltung ist in der Regel nicht für Handys gemacht und selbst wenn: Das ist ein mühsames Gefummle. Viele Nutzer sind auch MS Word gewöhnt, ein Programm das dafür entwickelt wurde (Papier-)Seiten zu erstellen. Viele erlernte Vorgehensweisen aus Word sind bei responsiven Webseiten eher kontraproduktiv und der Versuch einer „Reparatur“ führt so manchen ins Chaos.
Wir fixen das!
Oft ist die Lösung ganz nahe, aber vielleicht gerade nicht offensichtlich. Manchmal auch etwas tricky und verursacht auch bei uns Stirnrunzeln.
Am besten ist es, Sie stellen mal die gewünschten Inhalte in einer für den PC brauchbaren Form ein, und wenn es klemmt: Anrufen! Oder ein Mail schicken. Wichtig ist dabei die URL (also das, was in der Adresszeile des Browsers steht). Dann müssen wir nicht rätseln, was gemeint sein könnte, sondern sehen es gleich.
Kommentare:
Toller Beitrag! Wie du richtig bemerkst, ist es nicht ausreichend, nur responsive zu sein. Es steckt viel mehr dahinter. Eine gründliche Überprüfung der Menüstruktur und des Contents jeder einzelnen Seite ist entscheidend. Nur so können alle Probleme identifiziert und unübersichtliche Menüführungen optimiert oder beseitigt werden.
Antworten
Herzliche Grüße,
Mike
Danke für den Artikel. Ich habe mal eine Frage. Würdet ihr das Burger-Icon auch auf breiten Bildschirmen darstellen? Hatte ich neulich öfter gesehen. Finde es komisch, aber was meint ihr?
Antworten
LG Lukas
Ja, das sieht man immer öfter, vor allem bei neu konzipierten Websites mit hauptsächlich Smartphone-Zugriffen. Die Menüstruktur sollte dabei aber flach sein; es hat wenig Sinn, ein Riesen-Menü hinter dem Burger-Icon zu verstecken, weil es leicht übersehen wird.
ChioAntworten
Eine sehr gute Zusammenfassung der häufigsten Probleme beim responsiven Webdesign. Am besten ist es oft, die Seite von Anfang an übersichtlich und nutzerfreundlich zu gestalten und, wie im Artikel gesagt wurde, selbst die Seite wie ein üblicher Besucher verwenden. So fallen Unstimmigkeiten am schnellsten auf.
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Vielen Dank und viele Grüße
Antonia