Onlineshops

Natürlich werden wir oft gefragt, ob wir auch OnlineShops machen. Klar, an sich schon. Nur gibt es da ein paar Dinge, die man dabei bedenken sollte, wenn die Einnahmen aus dem Onlineshop daraus tatsächlich jemals die Ausgaben übersteigen sollen. Wissenswertes, Fallstricke und Feinheiten.

Webdesign: Onlineshops

Wichtig ist die Unterscheidung zwischen einem "echten" Onlineshops und "Verkauf über Internet":

Bei einem echten Onlineshop gibt es einen Warenkorb, eine Kassa, Bezahlung über Kreditkarte oder per Nachnahme. Wie man es zb bei Amazon gewohnt ist.
Normalerweise wird dazu eine Shop-Software installiert, die das grundliegende Design vorgibt. Alles wird über den selben Kamm geschert: 1 Produkt = 1 Preis. Verschiedene Größen/Farben gehen noch, aber etwa Produkt + Zubehör zusammen ist ein anderes Produkt.

"Verkauf über Internet" hingegen bedeutet: Anschauen im Web – Bestellung per Mail, Fax oder telefonisch. Das Design der Website kann beliebig sein, oft ist nicht einmal eine produktbezogene Bestellmöglichkeit vorgesehen. Ziel ist der direkte Kontakt zum Kunden.

Welche Form des Onlineshops besser ist, hängt vom Produkt ab:

Ein echter Onlineshop macht Sinn, wenn das Produkt genau definiert ist. Das sind zB. Bücher oder CDs/DVDs: Der Kunde kann davon ausgehen, dass die CD die selbe ist, wie er sie auch überall sonst bekommt. Der Unterschied ist nur der Preis / die Verfügbarkeit - und da liegt oft das Problem.

Da immer gerade irgendwo im Web Konkurs- oder Restpostenverkauf ist, sind die Gewinnspannen auf Dauer sehr gering.

Noch schwieriger wird es aber, wenn das Produkt nicht so klar definiert oder irgendwie bemängelt werden kann. Bekleidung zB kann nicht passen oder gefallen, das Risiko trägt der Verkäufer. Gemunkelt wird, dass etwa 30% aller versendeten Waren wieder zurückgenommen werden muss und 10% schlichtweg nicht bezahlt werden; bei Bekleidung o.Ä. sogar das Doppelte. Die Kosten dafür (Porto, Anwalt) werden häufig unterschätzt.
Wesentliche Kosten entstehen auch durch Promotion, Internet-Marketing = Suchmaschinen-Optimierung und Linkbuilding; alles laufende Kosten.

Wird die Ware auf der Website nur dargestellt, aber nicht direkt verkauft, sind die rechtlichen Verhältnisse anders: Das Risiko liegt zumindest zum Teil beim Kunden. Darüber hinaus kann durch den vorausgehenden direkten Kontakt der Kunde besser beraten und „abgeklopft“ werden. Reklamationen bleiben bei ordentlicher Ware weitgehend aus, der Kunde kann besser gebunden werden und wird wohl wieder kommen.
Diese Art Verkauf macht natürlich nur Sinn, wenn die Ware (oder Dienstleistung) genug Gewinnspanne lässt – also über etwa 100 € Warenwert.

Beim Webdesign unterscheiden sich diese zwei Varianten sehr stark. Bei einem „echten“ Onlineshop – etwa osCommerce oder xt:commerce – bleibt wenig Spielraum. Einige Flächen sind für freie Verwendung geeignet: Oben ein Bild mit Logo, Schriftfarben und kleinere Elemente können angepasst werden, ansonsten sehen diese Shops alle gleich und immer etwas billig aus. Das ist nicht unbedingt ein Nachteil, weil sich jeder sofort zurecht findet und billiges Design auch das Gefühl vermittelt, dass das Produkt billig ist. Warum das Rad neu erfinden.

Sollen Waren/Produkte allerdings individuell und dem Preis angemessen dargestellt werden, ist dieses enge Korsett ungeeignet, dann muss Handarbeit gemacht werden. Es ist sehr aufwändig, eine gängige Shop-Software mit individuellem Design zu verbinden, entweder muss der Shop völlig umprogrammiert werden oder man verzichtet gleich darauf.