Firmen-Websites: In der Regel verwenden wir das CMS „WebsiteBaker“ (WB), mitunter auch Wordpress (WP). Welches CMS ist für welchen Fall das bessere?
Wordpress oder WebsiteBaker?
Hinweis: Diese Seite ist schon älter! Wir verwenden Websitebaker nicht mehr, sondern den Fork WBCE.
Gleich vorab: Wer ein Blog will, soll eines nehmen – also ganz klar Wordpress. Ob allerdings Wordpress für Firmen-Websites die erste Wahl ist, ist nicht ganz so eindeutig.
Wordpress ist im Kern ein Blog-System, das in den letzten Jahren um wesentliche CMS-Funktionen erweitert wurde. Die besonderen Stärken von Wordpress basieren aber immer noch auf den Blog-Fähigkeiten.
Ein Blog ist eine recht klar und homogen strukturierte Sache: Artikel werden nach Zeit und Stichworten geordnet. Die Zeit ergibt sich von selbst, Stichworte müssen von Hand angegeben werden.
Artikel können kommentiert werden; das Handling der Kommentare ist eine der ganz herausragenden Stärken von Wordpress.
In einer typischen (Firmen-)Website hingegen spielt es meistens keine Rolle, wann eine Seite erstellt wurde, was zählt ist die Position im Menü.
Kommentare sind in der Regel nicht erwünscht – schon gar nicht auf jeder Seite, sondern wenn überhaupt nur auf gesonderten News (=Blog)-Seiten oder in einem Gästebuch. Dementsprechend ist bei WB die Kommentarfunktion nur sehr rudimentär und einfach gehalten.
Flexibilität und Skalierbarkeit
Sowohl bei WB als auch bei WP ist die Zahl der Seiten nicht begrenzt. Was bei WP allerdings begrenzt ist, ist die Zahl der Inhaltsbereiche einer Seite. Eine WP-Seite kann ohne Tricks nur einen Bereich enthalten, WB hingegen beliebig viele.
Konkret kann auf einer WP-Seite entweder ein Kontaktformular oder eine Bildergalerie sein, auf einer WB-Seite können 5 Kontaktformulare, 3 Bildergalerien (sogar verschiedene!) und dazwischen noch 18 Text-Blöcke sein.
Das wird man natürlich in der Regel nicht brauchen, aber: Es ist gut, dass es grundsätzlich möglich ist. Wer weiß, was in Zukunft benötigt wird.
Sobald eine Website eine bestimmte Größe übersteigt, beginnt es bei Wordpress zu klemmen. WebsiteBaker ist praktisch beliebig skalierbar, viele hundert Seiten sind kein Problem, es geht einfach immer weiter.
PlugIns und Themes
PlugIns sind Programm-Komponenten, also zb eine Bildergalerie oder ein Kontaktformular, inklusive Verwaltungsfunktionen.
Themes sind Design-Schablonen, also das, was einer Website letztlich das grundsätzliche Aussehen gibt.
Hier hat, was Auswahl und Vielfalt betrifft, eindeutig Wordpress die Nase vorne. Das liegt daran, dass das Blogsystem Wordpress sehr klare Strukturen hat, auf die sich gut und einheitlich aufsetzen lässt. Probleme ergeben sich aber, wenn Wordpress nicht als als Blog genutzt wird, weil dann die einheitlichen Strukturen aufbrechen.
Bei WebsiteBaker ist nur wenig klar begrenzt, sondern dem Webdesigner/Anwender überlassen. Das macht es unmöglich, fertige Themes zu machen, die auf Anhieb toll aussehen.
Andererseits will nicht jeder ein Design von der Stange – und hier spielt wiederum WebsiteBaker seine Stärken aus: Da WB kaum etwas vorgibt, kann man als Webdesigner sehr schnell jedes gewünschte Design erstellen. Alles, was im Internet möglich ist, kann direkt in WebsiteBaker abgebildet werden. Ein Grund, warum eine WebisteBaker-Site oft nur die Hälfte einer Wordpress-Site kostet – es geht einfach viel schneller.
Ähnliches gilt für PlugIns. Für WebsiteBaker gibt es nur einen Bruchteil der Menge, die es für Wordpress gibt, darüber hinaus sind viele der Wordpress-PlugIns weit professioneller als die oft recht einfach gehaltenen WB-Plugins. Der Grund hierfür ist ebenfalls die einheitliche Blog-Struktur von Wordpress und weiters auch die enorme Verbreitung: Viele PlugIns sind (günstig) kostenpflichtig, bei der Masse der Anwender kann ein Entwickler gut daran verdienen.
Klingt nach einem Knock-Out Argument gegen WebsiteBaker, ist es aber gar nicht. Die Frage ist: Was braucht man wirklich? Und: Wieviel Zeit will man für suchen, installieren, testen, deinstallieren von 100en Bildergalerien aufwenden, wenn man gerade mal eine braucht, die ihren Job tut.
Außerdem braucht man in WebsiteBaker zB kein Plugin, um YouTube-Videos einzubinden – das geht einfach so.
Suchmaschinenoptimierung
An sich: kein Unterschied. Wordpress hat leichte Vorteile in Bezug auf „Social Media“, sofern man seine Facebook-Seite brav pflegt; hier gibt es Fertiglösungen, die man bei WebsiteBaker erst erstellen muss. In der gelebten (und nicht erträumten) Praxis spielt das aber wenig Rolle.
Sicherheit
Machen wir uns nichts vor: Kein System ist 100% sicher. Wenn die enorme Verbreitung von Wordpress bisher für sehr viele Pluspunkte gesorgt hat, ist das beim Thema Sicherheit ein großes Minus. Unsere Logfiles sind voll von Zugriffen nach Wordpress-Schwachstellen, die zum Glück bei Websitebaker ins Leere gehen. Auch wenn Wordpress selbst ein automatisches Update macht: Was ist mit den PlugIns, den Themes? Eine Wordpress-Site ist eine große Zielscheibe und braucht laufende Wartung.
WebsiteBaker hat gerade mal 1% der Verbreitung von Wordpress und ist damit fernab davon, für Skript-Kiddies interessant zu sein. Mehr noch: Wo die uneinheitliche Struktur von WebsiteBaker ein Nachteil ist: Hier ist sie ein Vorteil. Viele potentielle Angriffsvektoren lassen sich verbiegen und Angriffe gehen dadurch ins Leere.
Fazit: Vorteile/Nachteile
Wordpress Vorteile: Einheitliche Strukturen + enorme Verbreitung = zahllose fertige Komponenten in teils hoher Qualität.
Wordpress Nachteile: Schlechte Skalierbarkeit: Irgendwann klemmt es.
Freie Gestaltung ist schwierig bis unmöglich – im Kern ist es immer ein Blog.
Sicherheit: Zielscheibe Nr1 für Hacker.
Websitebaker Vorteile: Sehr offen, gut skalierbar.
Einfache PlugIn-Struktur, dadurch sehr schnelle Entwicklung und Wartung.
Relativ sicher aufgrund geringere Verbreitung und untypischer Struktur.
WebsiteBaker Nachteile: Wenige fertige Komponenten verfügbar und diese oft sehr dürr.
Unterm Strich
Wordpress ist für kleine, aber „beeindruckende“ Websites gut geeignet. Wer keine besonderen Wünsche und mit „Stangenware“ kein Problem hat, wird mit Wordpress gut sein Auslangen finden. Und natürlich: Wenn die Website mehrheitlich eine Blog-artige Struktur haben soll.
Relaunches – also vorhandene Websites auf CMS umzustellen - sind mit Wordpress nur schwer möglich: Wordpress zwingt letztendlich bestimmte Strukturen auf, man muss i.d.R.von vorne beginnen. Eine Wordpress-Site erkennt ein Profi sofort als solche.
WebsiteBaker ist ideal, wenn definierte Vorstellungen abgebildet werden sollen. Etwa: Eine bestehende Site auf CMS umzustellen, oder wenn es klare Vorgaben zum Design gibt.
Bei Firmenseiten spielt natürlich die Verfügbarkeit und Sicherheit eine Rolle: Ein Ausfall wegen Hackerangriffen oder gar Verbreitung von Malware/Viren wird nicht geduldet – hier ist WebsiteBaker sehr klar im Vorteil.
Gelebte Praxis:
Die meisten Websites machen wir mit WebsiteBaker. Das liegt an unserer Kundenstruktur: Wir siedeln uns im Bereich zwischen „Schnell mal, aber Low Cost“ und „großer Agentur-Arbeit“ an. Anders gesagt: Zwischen „Heidi's Frisierstube“ und „Siemens“.
Natürlich könnte ein Kontakter einer Werbeagentur Siemens davon überzeugen, dass Wordpress die optimale Lösung ist, und umgekehrt kann man Heidi davon überzeugen, dass ein Ausfall ihrer Website zum Ruin führt – aber: wir wollen die Wahrheit nicht soweit verbiegen.
Unsere Kunden haben in der Regel bestimmte Vorstellungen und wir wollen diese umsetzen können, ohne uns den Mund fuselig zu reden, warum dies und das jetzt nicht so geht oder besondere Mehrkosten verursachen wird. Auch wenn manchmal mehr Aufwand zur Anpassung von PlugIns entsteht, wird das durch die insgesamt gute Skalierbarkeit leicht aufgewogen. Wir können günstiger arbeiten und verdienen trotzdem noch daran.
Wordpress verwenden wir dort, wo auch tatsächlich ein Blog den Kern ausmacht. Die Kommentarfunktionen von Wordpress sind sehr, sehr gut. Auch bei Seiten, die im wesentlichen aus Bildergallerien bestehen, ist Wordpress die erste Wahl.
Kommentare:
Bisher erstellen wir Websites nur mit Wordpress. Aber vielleicht lohnt sich ja ein blick über den Tellerrand.
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Dieser Vergleich hat mir sehr geholfen. Am Ende muss wohl jeder für sich und sein Unternehmen entscheiden, was für ihn am besten ist.
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Hallo,
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ich arbeite seid Jahren mit Wordpress. Klar, wenn es um Sicherheit geht, ist Wordpress nicht das beste. Aber was ist heutzutage noch sicher. Wordpress bietet viele Möglichkeiten und ist sehr flexibel und mit richtigen Plugins kann richtig gut werden.
Übrigens: Vielen Dank für diesen Vergleich.
Für kleine und mittelgroße Projekte, kann ich Wordpress jedem ans Herz legen, weil es total unkompliziert ist. Zudem gibt es Plugins, womit Kunden im einfachen Baukasten-System, selber Inhalte, Bilder und Funktionen hinzufügen können. Insgesamt ist es Benutzerfreundlicher und aus SEO Sicht von Vorteil.´.
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Danke für den informativen Artikel.
Vielen Dank für diesen Vergleich! Seit Tag 1 arbeite ich mit WordPress. Grundsätzlich hat sich bisher alles damit umsetzen lassen und wie im Artikel schon erwähnt spielt WordPress aus SEO-Perspektive ganz oben mit. Die "Freiheiten" über die von WordPress hinaus, welche man durch WebsiteBaker hat klingen aber durchaus spannend! Werde mir mal mehr dazu ansehen!
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WebsiteBaker ist underrated. Ich habe beides benutzt fand aber am Ende WebsiteBaker besser und benutzerfreundlicher.
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Meiner Meinung nach führt kein Weg an WordPress vorbei. Es ist einfach zu bedienen, die Kosten sind überschaubar und selbst Google bietet Plugins für WordPress an, um seine Seite zu optimieren. Ich würde aber jedem interessierten Unternehmen empfehlen, auf eine handcodierte Wordpress Webseite zu setzen. Man kann diese viel einfacher vom Backend bearbeiten, da man nicht den ganzen Ballast einer vorgefertigten Seite oder eines Page-Builder mit sich schleppen muss. Lieber ein paar Euros mehr investiert, aber dafür eine gute Lösung haben, statt an der falschen Stell zu sparen.
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WebsiteBaker ist deutlich weniger verbreitet als Wordpress. Das ist aber auch ein großer Vorteil. Wordpress dagegen ist plötzlich in Mode gekommen. Die Page Builder von Wordpress vereinfachen nicht immer, sondern komplizieren manchmal die Arbeit.
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Hallo,
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danke für den Artikel. Bei nächster gelegenheit werde ich mir mal WebsiteBaker anschauen.
Denke, wenn man selber wenigstens etwas Programmieren kann, dann ist solch ein System eine Hilfe.
Gruß
Thomas
Mich würde ebenfalls interessieren, ob dieser Artikel noch aktuell ist. Da ich bisher nur mit Wordpress gearbeitet habe und WebsiteBaker noch gar nicht kenne, interessiert mich natürlich wie stark dieses CMS verbereitet ist!
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Ich habe den WebsiteBaker mal getestet und bin letztendlich bei Wordpress gelandet. Einfach weil ich es einfacher zu bedienen finde und es dafür hammergeile Templates und Plugins gibt ;-)
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Wordpress hat sich inzwischen als führendes CMS etabliert und das hat seine Gründe. Die enorme Flexibilität und Erweiterungsmöglichkeiten werden andere CMS-Systeme wie Joomla oder TYPO3 kaum einholen. Die Page Builder vereinfachen die Gestaltungsarbeit und die Webdesigner könne dadurch jeden Kundenwunsch umsetzen. Ich habe früher viel mit Joomla gearbeitet und Wordpress nicht so ernst genommen, aber seit einigen Jahren arbeite ich nur mit Wordpress :-)
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Mich würde interessieren, ob dieser Artikel noch aktuell ist. Da ich bisher nur auf Wordpress gesetzt habe und WebsiteBaker noch nicht weiter kenne, interessieren mich neue Alternativen.
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Nach einer kurzen Suche scheint WebsiteBaker ja nicht ansatzweise so verbreitet zu sein wie andere CMS. Gibt es dazu Erfahrungen der letzten Jahre bezüglich PlugIns und Sicherheitsbedenken?
Websitebaker bzw wbce ist deutlich weniger verbreitet als Wordpress. Das ist aber auch ein großer Vorteil: eine wbce-site läuft jahrelang ohne Update ;-)
ChioAntworten
Ich gebe Ihnen wirklich total recht, WordPress zu benutzen um eine Firmenwebseite zu erstellen ist nicht das richtige. Ich hab es versucht es ist bei mir einfach kein schönes Ergebnisse herausgekommen. Dann hab ich Jimdo, webbly und wix ausprobiert aber irgendwie hat mir das auch nicht gefallen. Und dann bin ich irgendwie bei Strikingly gelandet. Einfach nur top. Sehr schöne Templates, super Baukasten und top Preise. Ich will ja keine Werbung machen, ist einfach meine Meinung. Ich werde da sehr wahrscheinlich jetzt meine neue Firmenwebseite gestalten und auch meinen Tarif Upgraden. Vielleicht melde ich mich irgendwann nochmal und sag was ich davon halte und zeige euch das Ergebnis. Aber mein erster Eindruck ist einfach nur hervorragend.
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Ah, wirklich sehr schöner Beitrag. Danke für Mühe.
Mit freundlichen Grüßen
Daniel Binkle
Wir hatten früher viel mit WebsiteBaker gearbeitet, da kommen richtig Erinnerungen hoch :) Heutzutage ist das Arbeiten mit Wordpress für uns unabdingbar. Interessant wie unterschiedlich sich die beiden Systeme entwickelt haben. LG Bruno
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Also wir setzen seit Jahren WordPress für Firmenwebseiten ein und empfehlen das CMS auch sehr gerne weiter. Heutzutage ist es alles andere als ein reines Blog-System, selbst größere Onlineshops lassen sich mit WooCommerce super realisieren.
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Allerdings habe ich noch nie mit WebsiteBaker gearbeitet und habe daher auch nicht den Vergleich. Vielleicht schaue ich mir das bei Gelegenheit mal an.
Ihr als Internetagentur ihr seit damit auch vertraut. Ich selbst habe mit WordPress keine guten Erfahrungen gemacht. Das was ich als größten Nachteil finde ist das man erst einen kostenpflichtigen Tarif Upgraden muss damit man die plugins testen kann.
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Ich möchte erst testen und wenn es mir dann gefällt, dann bin ich bereit Geld zu bezahlen.
Mit freundlichen Grüßen.
Hallo,
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Ihr Beitrag "Wordpress oder WebsiteBaker?"
Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen.
Ich selber nutze WebsiteBaker seit vielen Jahren und habe auch schon einige Module erstellt oder bearbeitet. Der große Vorteil - wie auch in Ihrem Beitrag angesprochen - man kann Templates erstellen die zu 100% den Vorstellungen des Kunden entsprechen.
Nun kommt plötzlich in "Mode gekommen" Wordpress ins Spiel und übertrifft auch Joomla und Typo 3.
Ich bekomme täglich von MyHammer fast jede 2. Ausschreibung mit dem Text "Wer erstellt mit meine Homepage mit Wordpress".
Um diesen und auch meinen Kunden die Vor- und Nachteile näher zu bringen würde ich gern Ihren Beitrag auch in meine Seite einbinden (natürlich mit Hinweis auf Sie) oder auch nur einen Link bei mir einfügen.
Mit freundlichen Grüßen
Henning Hahn