Große Show oder billige Effekthascherei?

Das kennen Sie: Während Sie auf eine Website scrollen, ändern sich Bildausschnitte (oder der ganze Hintergrund) so, als hätte die Seite ein Loch und man sieht auf das Bild dahinter. 

Parallaxen-Effekte

 

Meist werden Parallaxen-Effekte großflächig auf (Achtung: Buzzword-Storm!) Responsiven Mobile First One-Pagern verwendet, also Websites, die primär auf Smartphones ausgerichtet sind und alles auf einer einzigen Seite haben - auf der dann endlos gescrollt wird. Klar: Da sieht man den Effekt auch am besten. Auf einem Handy ist scrollen cool, das geht runter und rauf, dass es eine Freude und schon selbst wieder eine Art Effekt ist, der durch die Parallaxen nocheinmal verstärkt wird.

Auf einem normalen Monitor wirken diese Seiten - gelinde gesagt - seltsam: Die Bilder sind bildschirmfüllend, die Ladezeiten oft enorm, die eigentliche Information verstreut und unzusammenhängend.
Um die Bäume im Wald wieder zu sehen, hilft es oft nur, das Browserfenster schmal zusammenzuschieben, um so ein Handy zu simulieren.

 

Große Show oder billige Effekthascherei?

Der Parallax-Effekt ist sehr dominant und das kann bald auch nerven. Potentielle Kunden will man aber informieren und überzeugen - das geht nicht lange gut, wenn man ihnen ein Megaphon ans Ohr hält.

 

Bleibt übrig, den Effekt nur dezent einzusetzen. Das hat aber den Nachteil, dass er vielen gar nicht mehr auffällt, diese Besucher aber trotzdem lange Ladezeiten und ruckelndes Scrollen in Kauf nehmen müssen.

Es ist nicht ganz zufällig, dass viele dieser Websites die Parallaxen wieder entsorgt haben: Jamie Oliver, Spotify u.a.
Übrig geblieben sind vor allem solche, deren eigentlicher Hauptinhalt eben der Parallaxen-Effekt ist.

Kommentare:

..das selbe gilt für den ausufernden Einsatz von Slidern (schöne Grüße an Revolution Slider ;-)

Harald Kienzl
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