Das machen wir immer wieder mal: Verloren gegangene Original-Dateien wiederherstellen und nachzeichnen - z.B. Logos vom Briefpapier so herrichten, dass man sie auch für Transparente verwenden kann.
Logos nachzeichnen, restaurieren, modernisieren
Das stellt man sich so vor: Ein Klick in einem Spezial-Programm und - schwupp! - alles fertig. Natürlich gibt es diese Programme: sie finden Ecken, wo keine sind und viele, viele Kurven, wo tatsächlich eine Gerade ist. Das dann wieder auszubessern ist meist mehr Arbeit, als gleich bei null zu beginnen.
"Original" (JPG) - Wie es sich der Blechtrottel vorstellt - und was "von Hand" rauskommt.
Es funktioniert deswegen nicht so einfach, weil ein Programm das Wesen eines Logos nicht erkennen kann. Logos sind so ähnlich wie Schriften: Gute Schriften sind nicht mit dem Lineal gezeichnet, sondern berücksichtigen Sehgewohnheiten und optische Täuschungen. Linien sind nur scheinbar gerade, Kreise nicht einmal annähernd tatsächlich kreisrund.
Schriften im Logo
Es gibt viele tausende Schriften und manchmal zeigen Grafiker ihre Vielseitigkeit, indem sie eine auswählen, die sonst nirgends eingesetzt wird. Wenn nur wenige Buchstaben einer Schrift verwendet werden (wie eben bei einem Logo) ist es oft einfacher, die Schrift gleich mit zu zeichnen, anstatt ewig zu suchen.
Schwieriger wird es, wenn mehr Text in einer (un)bestimmten Schrift vorkommen. Dann gibt es 2 Möglichkeiten: 1. Suchen oder 2. Ändern.
Zum Suchen von Schriften gibt es mehrere Möglichkeiten. Welche die bessere ist und wie lange es dauert, weiß man naturgemäß erst nachher: Manchmal sofort, manchmal nie.
Natürlich haben wir einen Haufen Schriften, wir dürfen diese aber nicht so ohne weiteres weitergeben. Anders herum darf uns ein Kunde natürlich die Firmen-Schrift geben - wir dürfen sie aber eben nicht für andere Kunden verwenden oder gar weitergeben.
Ändern der Schrift im Logo ist oft nicht die schlechteste Wahl: Viele Schriften, die mal in Mode waren, wirken heute sehr altbacken. Außerdem haben sich auch gängige Schriften (Helvetica, Times) im Laufe der Jahre deutlich geändert und/oder existieren in vielen Varianten, was zu Verwechslungen führen kann.
Natürlich darf man nicht einfach mal so die Schrift ändern, das muss immer in Absprache mit dem Kunden geschehen.
1 bis 2 Stunden Arbeitszeit
Nach unserer Erfahrung brauchen wir etwa eine Stunde, um ein Logo vom Scan weg in eine saubere Vektor-Graphik umzuwandeln. Lorbeer-Kränze und dergleichen etwas länger.
Warum Original-Daten von Logos oft verloren gehen
Viele Logos und Drucksachen wurden am Macintosh gemacht und in Dateiformaten gespeichert, die man am Windows-PC lange nicht öffnen konnte. Dazu kommt, dass bei der Übertragung (Diskette, Mail, CD-ROM) die Dateinamen oft verstümmelt wurden.
Es kann also leicht sein, dass die sauberen Original-Daten noch irgendwo auf der Festplatte liegen - man findet sie aber nicht, weil sie Dateinamen wie " KDWZ~L23" haben und mangels richtiger Extension von keinem Programm erkannt werden.
Im Laufe der Zeit verschwinden diese Daten im Nirvana, übrig bleibt nur ein kleines JPG, das man auch mit Word öffnen kann und das dann jahrelang so verwendet wird - bis man eben drauf kommt, dass man damit nicht allzu weit kommt.
Ein bissel Vorstellungsvermögen sollte man schon haben... und wissen, was eigentlich gemeint ist.
Ganz ganz früher ;-)
Logos vom Architekten oder Schildermaler: natürlich - das gibt es noch! Traditionsreiche Firmen oder Vereine haben ihr Logo noch "analog" machen lassen und die jeweiligen Dienstleister haben genau das draus gemacht, was eben benötigt wurde - ohne dass die Daten selbst wieder zurück gekommen wären: die Druckerei druckt Visitenkarten und Briefpapier immer wieder von den alten Filmen und für die Website reicht auch ein Scan vom Briefpapier.
Hier muss man natürlich sagen, dass derartige Logos nicht nur technisch überaltert sind, und durchaus schonend modernisiert werden können: die meisten Menschen würden den Unterschied nicht merken, außer dass es etwas "frischer" wirkt.