Bereits zum 10. Mal haben wir das Programmheft des Alpenverein Österreich / Sektion Austria gemacht. Und: erneut im Schiebespalten-Design. Warum – und was daran so besonders ist.
Katalog "Aktiv 2015": Spalten schieben in Schiebespalten
Das Prinzip der Schiebespalten
Üblicherweise gibt man in einem mehrspaltigen Design 2 oder 3, manchmal 4 Spalten an, die stets an der gleichen Position auf der Seite sind.
Bei Schiebespalten gibt man mehr Spalten an (typisch: 7), die Textrahmen erstrecken sich aber jeweils über 2 oder 3 Spalten und werden beliebig auf die 7 Spalten aufgeteilt. Eine der Spalten wird dann aber (meist) nicht genutzt.
Der Sinn der Sache
Wesentliche Teile des Programmkatalogs sind eine unveränderbare Abfolge von Veranstaltungen: Zuerst nach Kategorie, dann nach Datum sortiert. Es erfordert viel Fingerspitzengefühl – und vor allem Freiraum in der graphischen Gestaltung, damit so etwas nicht nach „Telefonbuch“ aussieht, sondern klar, aufgeräumt und ansprechend.
Und dann soll sich das Ganze auch noch auf einer begrenzten Anzahl Seiten ausgehen. Wir müssen also mit den Kategorien oft mitten auf einer Seite beginnen, und natürlich vermeiden wir weitgehend, dass eine Veranstaltung über Seitengrenzen geht. Die Fotos sollen großflächig und ausdruckstark sein, statt einem Flickwerk an winzigen Fotos.
Das Schiebespaltendesign schafft Frei- und Weißraum, der ideal zur Strukturierung genutzt werden kann.
Platzverschwendung!
Ist halb so wild. Gemeinsam mit einer gut durchdachten Typographie passt die gleiche Textmenge in ein Schiebespalten-Design, trotz viel Weißraum. Man kann nämlich durchaus zu etwas schlankeren Schriften greifen, wenn nicht die ganze Seite mit Text zugemüllt wird.
Aber natürlich: So etwas kann man nicht für jeden Kunden machen; er muss der Verlockung widerstehen können, jedes noch so kleine Freiräumchen mit „Aktion“, „Supi“ und sonstwas voll zu stopfen. Vielleicht liegt es daran, dass sich Thomas Baumgartner vom Alpenverein-Austria am liebsten auf einsamen Eis- und Schneewüsten aufhält ;-) aber vielleicht liegt es auch am Quäntchen Mut extra, das man für alle Art von freien Flächen braucht.