In all dem Hype um Responsives Webdesign wollen wir auch die Nachteile nicht verschweigen. Natürlich empfehlen wir RWD, weil oft die Vorteile überwiegen. Aber nicht um jeden Preis, sondern mit Hirn.
In all dem Hype um Responsives Webdesign wollen wir auch die Nachteile nicht verschweigen. Natürlich empfehlen wir RWD, weil oft die Vorteile überwiegen. Aber nicht um jeden Preis, sondern mit Hirn.
In all dem Hype um Responsives Webdesign wollen wir auch die Nachteile nicht verschweigen. Natürlich empfehlen wir RWD, weil oft die Vorteile überwiegen. Aber nicht um jeden Preis, sondern mit Hirn.
Die Nachteile von Responsive Webdesign
Vor allem muss Responsive Webdesign durchdacht sein. Das geht in den seltensten Fällen mit irgendeinem Automatismus und schon gar nicht durch ein hingeklatschtes „responsives Template“. Dieses kann nur vereinfachen, aber mitdenken muss der Webdesigner selbst.
Die Nachteile von Responsive Webdesign
Hinweis: Die Vorteile werden hier an vielen Stellen ausführlich beschrieben. Natürlich ist vieles „relativ“, ich möchte es aber einfach halten.
Mangelnde Kontrolle
Der Zweck eines CMS ist unter anderem, dass auch wenig geschulte Leute die Seite bearbeiten können. Ein responsives Design erfordert aber ein gewisses Abstraktionsvermögen. Weniger abstrakt gesagt: Wer eine bestimmte Erscheinung erzwingen will, wird in einem responsiven Design Schwierigkeiten haben.
Konkrete Fälle etwa: Harte Zeilenumbrüche (aus Gestaltungsgründen) führen dazu, dass am Handy mitten in der Zeile umbrochen wird. Schwerwiegender sind „Gestaltungen“ in Word (Word ist natürlich NICHT responsiv!), die 1:1 in die Website kopiert werden. Das mag am Desktop gerade noch funktionieren, am Handy führt das zu massiven Fehldarstellungen - und es wäre besser, wenn die Seite nicht responsiv wäre.
Längere Ladezeiten
Es müssen alle Eventualitäten berücksichtigt werden und nicht nur der „spezielle Fall“ Desktop-PC. Dementsprechend werden Bilder oft in viel höherer Auflösung ausgeliefert als tatsächlich benötigt.
Manche technik-affine Designer glauben, dass die Lösung darin liegt, je nach Fall verschiedene Bilder auszuliefern. Das ist insofern ein Irrtum, als dadurch zusätzlich Rechenleistung benötigt wird, und - schwerwiegender! - die Kompressionsmethoden am Server nie an die heranreichen, die etwa Photoshop bietet. Der theoretische Vorteil wird also durch praktische Nachteile erkauft.
Viele kleine Zugriffe
Die Summe ist gerade im Internet viel mehr, als die vermeintliche Summe der Teile. Jede angeforderte Seite erzeugt einen Overhead an Daten, die zusätzlich übertragen werden müssen – oft unabkömmlich. Das führt gerade am Handy mit den relativ instabilen Verbindungen zu Abbrüchen.
Einfacher gesagt: Es sind oft 50 Dateien nötig, bevor eine Seite überhaupt einmal dargestellt werden kann. Fehlt eine davon: Leere Seite.
Gerade CMS wie Wordpress gehen hier oft sehr hirnlos vor - auch wenn groß „responsive“ draufsteht, funktioniert das nur im WLAN des Designers gut - und nicht auf der Landstraße, wo man noch schnell mal die Adresse eines Lokals nachsehen möchte.
Um Missverständnisse zu vermeiden: Wir reden hier nicht von Bildern (die sind nicht unabkömmlich), sondern von Kolonnen von Javascript Dateien im Head, ohne die eine Seite nicht gerendert wird.
(Faule) Kompromisse
Überforderte Webdesigner mit überragendem Begeisterungsvermögen haben inzwischen das Mobile-First Konzept entwickelt: Der PC wird ignoriert, weil (Wunschdenken): „Das Handy ist die Zukunft“. Wenn nicht: Schönreden auf Teufel komm raus.
Der große Rest, der Homepages für die gelebte Praxis erstellt und nicht für die Zukunft an Höhlenwände malt, muss Kompromisse eingehen. Es muss klar sein, dass eine responsive Website nicht so alle Stückerl spielen kann - oder dass das zumindest aufwändiger ist.
Ein simples Beispiel: Von den beliebten Slidern im Header gibt es tausende Varianten, aber nur die einfacheren sind responsiv. Oder: Bildergalerien mit Zoom: Nur wenige funktionieren am Handy und am PC gleich gut. Das ist eben so, und man muss Kompromisse eingehen.
Kleinster gemeinsamer Nenner
Dass Flash am Handy nicht/kaum funktioniert, hat sich schon herumgesprochen. Auch so manches Javascriptchen kann ein Handy ordentlich in die Knie zwingen.
Oft ergeben sich auch einfach durch die Nutzung mit Fingern Probleme: Man bekommt kleine Elemente einfach nicht zu fassen.
Beides hat an sich nichts mit Responsive Design zu tun, sondern mit der unterschiedlichen Bedienung. Wenn wesentliche Teile einer Website aber schlichtweg nicht für Handys geeignet sind, muss man sich Alternativen überlegen - oder man lässt es und bietet stattdessen eine eigene Version für's Handy an.
Gelebte Praxis
Als Webdesigner muss man von Fall zu Fall entscheiden und seine Kunden beraten. Nicht immer wird sich ein Kunde so genau damit befassen wollen - klar: Der Techno-Kram ist unser Job.
Der Kunde will, dass es funktioniert. Das ist sein Recht, dafür hat er bezahlt.
Wir haben schon viele Websites gemacht und wissen, was wo nötig ist. In aller Regel werden wir Responsive Webdesign verwenden - oder zumindest vorsehen. Es kann aber sein, dass wir Sperrschrauben einbauen, wenn die Nachteile überwiegen würden. Wir malen Websites nicht auf Höhlenwände; die Zukunft kann ruhig kommen und wir können die Schrauben wieder lockern, wenn sich die Umstände ändern.
Das ist letztlich der Grund, warum uns Kunden lange treu bleiben. Faire Beratung, fairer Preis. Auch für die Zukunft.
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