Kataloge, Programmhefte... bei vielen Drucksachen stellt sich die Frage, ob man das nicht einfacher und günstiger produzieren könnte: Automatisch von der Website weg, oder aus einer Datenbank heraus.

Kataloge oder Programmhefte automatisch erzeugen

Ob Produkte, Veranstaltungen, Leistungen: Viele Unternehmen erstellen Kataloge oder ähnliche Drucksachen direkt aus Datenbanken heraus. Allerdings sind diese Lösungen sehr spezialisiert und dementsprechend teuer; also nur dann rentabel, wenn gleich einige tausend Seiten pro Jahr zusammen kommen. Für KMUs gibt es preisgünstigere Varianten, allerdings mit Einschränkungen.

Wichtig: die zentrale Datenbasis

Natürlich ist es möglich, eine Datenbank intern zu warten, und Teile davon sowohl für Print als auch Website zu verwenden. Das schafft allerdings gewisse Probleme und erhöhten Wartungsaufwand.

Einfacher und flexibler ist es, die nötigen Daten wie Beschreibungen, Termine, Preise usw direkt auf der Website zu pflegen: Das kann permanent geschehen, (Tipp-)Fehler sind schnell ausgebessert und der Stand ist stets aktuell. Vor allem können mehrere Personen Änderungen verschiedener Art vornehmen, ohne sich dabei in die Quere zu kommen - das ist sehr praktisch!

Wie die Website auf Papier kommt

Der schnelle, brachiale Weg:

Für einzelne Handouts und wenn die grafische Gestaltung nicht _so_ wichtig ist, bietet sich der Weg Copy/Paste an: Webseite -> (Word) -> PDF -> Druck.

Das Ergebnis hängt sehr vom Browser und noch mehr von der Machart der Webseite ab. Gerade "barrierefreie" Webseiten liefern oft sehr überraschende und unbrauchbare Ergebnisse, weil hier Methoden verwendet werden, die bei einer Textverarbeitung nicht üblich sind.

Die besten Ergebnisse lassen sich erreichen, wenn es auf der Website eine eigene Druckversion gibt und diese sogar noch für diesen Zweck optimiert ist: Word können wir nicht ändern, die Druckversion der Website hingegen leicht. Wieviel Aufwand man hier betreibt, hängt davon ab, wie oft man es braucht.

Was aber klar ist: Letztlich ist es immer noch die Webseite: Unscharfe Bilder, ungenaue Farben, wackeliges Design.

Besser: Direkt ran an die Daten!

Professionelle Layout-Programme wie Indesign können Webseiten nicht direkt importieren und es käme auch kaum besseres raus als bei obiger Methode - weil es eben nichts anderes ist.

Speziell wenn die Drucksachen immer wieder, mit sauberem, einheitlichen Design gemacht werden sollen, ist es daher besser, direkt auf die Daten zuzugreifen. In der Regel wird man das mit einem relativ einfachen Script machen, das auf dem Webspace installiert wird und beim Aufruf die Daten so bereitstellt, wie man sie braucht: als XML oder "Tagged Text".

Die gängige Methode im Webdesign ist, über Print-Stylesheets beim Ausdruck eine andere Erscheinungsform zu erreichen. Das bewährt sich hier nicht: Erstens wird ja gar nicht direkt gedruckt und zweitens setzen Textverarbeitungen andere Strukturen voraus, damit das gut klappt.

Kein Problem: Bei jedem gängigen CMS (Web-Redaktionssystem) lässt sich die Ausgabe kurzfristig im Hintergrund so verändern, wie es eben für diesen Zweck erwünscht ist. Mehr noch: Teile können weggelassen oder weitere Inhalte hinzugefügt werden.

 

Je nach Designvorstellungen lassen sich so 100e Seiten in sehr kurzer Zeit druckreif machen.

Vollautomatisch - oder mit manueller Nacharbeit

Ja - Designwünsche. Völlig klar, dass ein automatisierter Prozess nicht "mitdenkt": Das Ergebnis ist sauber, aber etwas steril. Bei einem Adressverzeichnis geht das durch, bei einem Reiseprospekt nicht.

Wie immer werden viele Fehler erst entdeckt, wenn man sie in anderem Umfeld als dem gewohnten sieht: eben auf Papier. Kleinere Mengen korrigiert man dann eben 2x, wenns aber mehr ist: Zurück an den Start: Korrektur in der Website, erneut in Indesign importieren. Dabei gehen bereits gemachte Korrekturen und Änderung wieder verloren.

Man wird also möglichst danach trachten, dass manuelle Nacharbeit nur wenig und erst möglichst spät im gesamten Prozess anfällt.

Das setzt natürlich voraus, dass der Grafik-Designer schon bei der Entwicklung genau weiß, wie weit er gehen kann, was machbar, was sinnvoll ist - und was viel unnötige Arbeit erspart.