Das muss man mal durchhalten ;-)

Gestatten: Maisriml. Chio – Christian Josef - Maisriml, Gründer unseres kleinen Grafik-Büros. Vor 25 Jahren habe ich mich als Grafiker selbständig gemacht.

25 Jahre Grafik von Maisriml

1990 habe ich nach einem etwas missglückten Studium der Elektrotechnik (TU Wien) die Aufnahmsprüfung zum Colleg auf der Grafischen LVA Leyserstraße geschafft.

Knapp vor Ende des Collegs, im März 1992 traf ich auf Charly Kuba, der gerade ein massives Problem hatte: Es waren 100e Schautafeln für eine Landesausstellung (Eso/Medizin) zu machen – aber keiner der wundersamen Heiler lieferte Inhalte: Man ist ja der einzige, und es sind eh noch 6 Wochen Zeit bis zur Eröffnung.

So langsam kamen die Inhalte daher, wir haben uns mächtig reingekniet. Ich hatte auch noch den Vorteil, viele Mitschüler an der Hand zu haben, die einen kleinen Nebenverdienst nicht ablehnten.

18 Dosen Sprühkleber gingen in der Nacht vor der Eröffnung noch drauf, aber wir haben es geschafft.

In der Zeit habe ich mehr gelernt als in den 1,5 Jahren „Graphische“ zuvor:

  1. Wenn es jemand anderer kann, dann kannst du es auch. Frag einfach, wie das geht und lerne es geduldig.
  2. Es wird nicht so heiß gegessen wie gekocht. Mach dir nicht in die Hose ;-)
  3. Computer sind wunderbare Werkzeuge, überhaupt wenn du weißt, was du damit vor hast.

Ahja: Computer: Ich hatte schon einen Atari ST, aber mit dem Verdienst aus diesem Job habe ich ordentlich aufgerüstet. Ein Apple ist sich zwar nicht ausgegangen – die kosteten damals noch ein Jahresgehalt – aber ein Atari TT mit Fest- und Wechselplatten war erschwinglich und auf dem 19“ SW-Monitor konnte man tadellos Zeitungen setzen.

Natürlich: Später kamen die Apples preislich entgegen; Si 2, Performa, G3, G4… und gleichzeitig wurden auch die Dosen brauchbar (Ab Windows 95).

Multimedia

So ab 1998 änderte sich der Beruf völlig: Multimedia, vor allem auf CD-ROM (Internet war damals noch sehr langsam und mühsam) war DAS neue Ding. Ich habe auf der TU etwas programmieren gelernt und stieg voll rein. Da ich mein grafisches Handwerk gut konnte (auch sehr gut mit Photoshop), konnte ich eine Multimedia-CD praktisch alleine von Grund auf konzipieren und umsetzen. Beim Audioschnitt half mir meine Lebensgefährtin Ute Maurnböck, die schon damals als Redakteurin und Sprecherin für den ORF arbeitete.

Ich glaube: Niemand in Österreich hat so viele CD.ROMs gemacht wie ich, die Gesamtauflage wird wohl über 2 Mio Stk gewesen sein. ORF, NEWS, Würth, Hödlmayr, diverse Schulbuch-Verlage….

2004

Der Boom hörte schlagartig auf – Kunden gingen in Konkurs oder bestellten einfach nicht mehr.

Ich trennte mich von Frau, Partnern, Freunden und fiel in ein Loch.

Langsam fing ich mich wieder, nicht zuletzt auch durch alte Freunde und Kunden, die gerne wieder mit mir zusammenarbeiten wollten – und das bis jetzt immer noch tun!

Irgendwann lernte ich Sabine König kennen, die von ihrem Beruf als Soziologin die Nase voll hatte, und ihre Liebe zur Grafik entdeckt hatte - und ein Praktikum bei mir machen wollte. Jepp – wir kamen uns näher und heute arbeiten wir gemeinsam.

beesign

Mit der Multimedia-Welle kamen lustige Tiernamen in Mode. Und: Was vorher als loses Netzwerk durchging, war jetzt eine Kooperative oder ARGE.

Ich gründete mit einigen Kollegen die „ARGE Hummelflug“ und gestaltete Logo und Geschäftsdrucksachen.

Die ARGE Hummelflug verfestigte sich nicht, aber Kunden waren vom Logo begeistert. „So eine süße Biene! Im Zeichen der Biene!“ (Grummel: Das ist eine Hummel!)

Irgendwann wurde die Domain beesign.at und .com registiert, eine ewige Baustelle draufgelegt und passt.

 

Dass ich mich am Telefon immer noch mit „Maisriml“ melde, liegt also daran, dass es eigentlich eine Hummel ist ;-)